DER PREIS IST HEISS: TATSÄCHLICH KASSIERTE DIENSTLEISTUNGEN – WAS IST DAS?
Die Zeiten von Preisklarheit und Preiswahrheit gehören in vielen Betrieben der Vergangenheit an.
Es wird wieder zwischen Stylisten, Topstylisten, Masterstylisten, Kreativdirektoren etc. unterschieden. In den Colorationspreisen gibt es Preisunterschiede von „M“ bis „XXL“ und es gibt intern Zuschläge für den Mehraufwand, die Abmattierung, den Reflexwechsel, den Langhaarzuschlag, die teurere Blondierung und vieles, vieles mehr.
All diese Preise fanden Einzug in die Kassensysteme, um den unterschiedlichen Leistungsstandards in den Teams, der Vielfalt an Dienstleistungen, Produkten, Innovationen der Lieferanten und den spezifischen Kundenbedürfnissen einen „GERECHTEN/FAIREN“ Preis zuzuordnen. Doch in vielen Betrieben führt das genau ins Gegenteil. Für jeden Geschäftsführer/in macht es mal wieder Sinn, sich die tatsächlich kassierten Dienstleistungen anzusehen. Zu prüfen, mit welchen der vielen Preise im System wird im Team tatsächlich gearbeitet. Du wirst staunen, wie selten Preise ein Upgrade erfahren, obwohl es laut Haarstruktur/Länge der Kundin und Terminierung hätte passieren müssen.
Auf der anderen Seite wirst du dir die Frage stellen, „Darf ich von meiner Kundin einen Mehraufwand/-Preis verlangen, nur weil mein Mitarbeiter nicht in der Lage ist, eine bestimmte Dienstleistung in der vorgegebenen Zeit zu erbringen?“.
Die meisten Kassensysteme bieten die Möglichkeit an, die kassierten Leistungen in einem Bericht zu analysieren.
Oder manchmal hilft es auch einfach mal wieder genauer hinzuschauen. In einem Betrieb, den ich kürzlich besuchte, fiel mir Folgendes auf: Die Herrendienstleistung kostete 32,- € und wurde mit 30 Minuten terminiert. Da jedem Kunden vor der Dienstleistung die Haare Corona konform gewaschen werden, war das alles klar. Bei einem Kassiervorgang, den ich beobachtete, bezahlte ein Herrenkunde 24,- €.
Ein Blick ins Terminbuch zeigte mir, dass der Kunde mit 30 Minuten terminiert war und gemäß Kassiervorgang 24,- € bezahlte – machte eine Differenz von 8,- € zum Standardpreis. Die Begründung der Mitarbeiterin war, dass der Kunde mit gewaschenen Haaren in den Salon kam und sie deshalb nur 24,- € kassierte. Dass sie trotzdem 30 Minuten Zeit terminierte, fiel nicht ins Gewicht. Dass es den Preis von 24,- € in der Preisliste überhaupt nicht gibt, auch nicht. Finde den Fehler. Eine Analyse des Kassenberichts bestätigte diese Vorgehensweise als gängige Praxis von allen Mitarbeitern.
Der finanzielle Nachteil für den INHABER*IN der hinter dieser Praxis steht ist definitiv nicht unerheblich.
Schau dir die bestehende Preisstruktur an und besprich sie mit deinem Team. Denn wie gesagt: DER PREISS IST HEISS!
Das alleine kann eine Preiserhöhung von deutlich mehr als 3 – 5 % auslösen. Ich würde diesen Prozess immer vor einer Preiserhöhung anschieben. Ob dann noch eine eigentliche Erhöhung nötig ist, zeigt sich dann.
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#2 Der Preis ist heiss – Das bringt deine Preisgestaltung unter Druck
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